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Lieber Pandemie als Pflanzenkost?

Ausgangssperren, Kontaktverbote, Schulen und Firmen geschlossen: Was nach Science Fiction klingt, ist heute Realität. Die Angst vor der Pandemie hat die Welt im Griff. Alle Hoffnungen ruhen auf einem starken Staat – und der Pharmaindustrie. Dabei liegt die langfristige Lösung im eigenen Kühlschrank.

 

Es ist wichtig und richtig, dass wir jetzt alle mithelfen, Menschenleben zu retten. Dass wir zu Hause bleiben, um uns und andere vor der Ansteckung mit dem gefährlichen Virus schützen. Und dass die Forscher möglichst schnell einen wirksamen Impfstoff finden. Aber werden wir auch lernen aus dieser Krise – und künftigen Pandemien vorbeugen?

 

Wissenschaftler warnen seit Jahrzehnten davor, dass Pandemien immer häufiger auftreten werden – und mit immer verheerenderen Folgen. Wenn Menschen Tiere verzehren, die ein Virus in sich tragen, können sie sich infizieren und die unsichtbare Gefahr immer weitergeben. In Zeiten der Globalisierung sogar sehr schnell sehr viele. So wie höchstwahrscheinlich auch im chinesischen Wuhan, dessen Wildtier-Markt als Ursache der aktuellen Corona-Pandemie gilt.

 

Risikofaktor Nummer eins: Tierprodukte

Schweinegrippe, Ebola und HIV von Affen. Creutzfeld-Jakob-Krankheit, Masern und Tuberkulose von Kühen: Immer, wenn ein gefährliches Virus von einer Spezies auf die andere übergeht, kann es zu einer Pandemie kommen. Der Generaldirektor der konservativen Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte schon 2004 ganz schlicht: „Wir wissen, dass eine Pandemie unvermeidlich ist. (…) Sie wird kommen.“

 

Insbesondere die Millionen und Abermillionen in Gefangenschaft lebenden Nutztiere mit kaputten Immunsystemen bieten Influenza-Viren und anderen Krankheitserregern beste Bedingungen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die WHO und die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) haben in einem gemeinsamen Bericht den Risikofaktor Nummer eins für den Ausbruch von Pandemien benannt: die weltweit zunehmende Nachfrage nach tierischem Eiweiß – also Fleisch, Eiern und Milch. Ironischerweise kaufen gerade jetzt in der Krise die Bürger erst recht rekordverdächtige Mengen an Milchprodukten, berichtet die Branche: vor allem haltbare Milch, Sahne, Butter und Käse werden gehortet.

 

Veggie-Day forever?

Vor ein paar Jahren forderten die Grünen einen wöchentlichen Veggie-Day, die Deutschen gingen auf die Barrikaden. Sie empfanden das als ungeheuren Eingriff ins Private. Doch in Zeiten von Corona dürfen die Kinder nicht mal mehr auf den Spielplatz, wir meiden unsere Freunde und riskieren unsere wirtschaftliche Existenz – alles im Namen der Gesundheit. Wäre es nicht schlauer und menschlicher und viel weniger Opfer, wenn wir künftig Pandemien vorbeugen, indem wir einfach auf eine pflanzliche Ernährung umstellen? Und damit die wichtigste Ursache von Pandemien beseitigen?

 

Ist der Verzicht aufs Schweineschnitzel heute wirklich noch so undenkbar? Spätestens seit Fridays for Future ist vielen Menschen der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Fleischkonsum bewusst. Vielen schwant auch, dass Butter und Eier nicht wirklich besser sind für die Umwelt. Und angesichts der sozialen Netzwerke wird es immer schwieriger zu verdrängen, was wir den Tieren aus Frankensteins Labor mit unseren Ernährungsgewohnheiten antun.

 

Kokos-Schlagsahne und Jackfruit-Fleisch

Da wären doch jede Menge neue Produkte im Supermarktregal: Jackfruit-Feinkostsalate, Schokolade mit Reismilch, Butter auf Mandelbasis mit Algen und Kokos-Schlagsahne – der Markt für vegane, immer kreativere Produkte wächst kontinuierlich. Alternativen zu Milch, Quark und Käse boomen, Bohnen in allen Variationen gehen in die nächste Generation des Fischersatzes. Von simplen Linsen, Kartoffeln und frischem Gemüse ganz zu schweigen, immer schon auch für kleines Geld zu haben.

 

Verzicht klingt anders – erst recht in Zeiten von Corona. Also hey, worauf warten wir noch? Zeigen wir Herz und Verstand! Jede einzelne Mahlzeit bietet eine großartige Möglichkeit dafür.

katrin