Die Deutschen lieben Hafermilch, die Franzosen bevorzugen Mandelmilch. Die Belgier stehen auf Sojajoghurt, in den Niederlanden ist pflanzlicher Käse groß im Kommen. Und die Briten? Verdrücken die meisten Veggie-Würste. Überall in Europa steigt die Lust auf pflanzliche Alternativen. Aber nicht alles kommt bei allen gleich gut an: Eine neue Studie offenbart erstaunliche Unterschiede – und zeigt, wer im europäischen Vergleich die Nase vorn hat.
Spitzenreiter in Sachen Fleischalternativen ist Deutschland: Hierzulande ist der Umsatz binnen eines Jahres um 76 Prozent gewachsen. Platz zwei gebührt den Österreichern, wo der Umsatz um die Hälfte gestiegen ist, gefolgt von Großbritannien und Spanien mit je einem Drittel mehr Umsatz. Schlusslicht ist Italien mit nur 1 % Wachstum – im Land von Pizza, Pasta & Co. ist noch viel Luft nach oben.
In Sachen Milchalternativen aber haben die Briten die Nase vorn: im Vereinigten Königreich ist der Umsatz mit Hafermilch, Mandeldrink und Sojajoghurt um die Hälfte gestiegen. Die Deutschen waren da mit 42 Prozent Umsatzwachstum etwas zurückhaltender.
Rekordwachstum beim Discounter
„Besonders in Discountern hat die Nachfrage stark zugenommen“, sagt Dr. Kai-Brit Bechtold, Marktforscherin bei der internationalen Ernährungsorganisation ProVeg. „Das zeigt, dass pflanzliche Alternativen keine Nischenprodukte mehr sind, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.“
Die Studie liefert den bisher tiefsten Einblick in europäische Verbrauchergewohnheiten. Das Forscherteam von „Smart Protein“, einem von der EU geförderten Projekt, hat dafür Supermarktdaten aus mehr als zehn europäischen Ländern ausgewertet. Die Daten stammen vom Marktforschungsinstitut Nielsen, zusammengestellt hat sie ProVeg.