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Deutsche wollen weg von der Massentierhaltung

Fast Dreiviertel der Verbraucher sind für ein Verbot der Massentierhaltung. Das zeigt eine neue Umfrage von ProVeg. Die Ernährungsorganisation fordert: die Politik muss die Tierwirtschaft stärker regulieren.

 

Das Ergebnis könnte kaum eindeutiger sein: Die große Mehrheit der Deutschen (68,9 %) will, dass Massentierhaltung verboten wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag von ProVeg. Lediglich rund ein Fünftel der 2.500 Befragten sprach sich gegen ein solches Verbot aus. Und sogar 80 Prozent wollen, dass der Staat die finanzielle Förderung der Massentierhaltung stoppt. „Das zeigt, wie sehr die Bevölkerung die Politik in der Pflicht sieht“, sagt ProVeg-Geschäftsführer Matthias Rohra. „Die nächste Bundesregierung muss endlich dem Willen der Verbraucher nach einem Umbau der Tierhaltung Rechnung tragen.“

Sind Verbraucher bereit, ihr Verhalten zu ändern?

Ob durch Klimakrise, Corona-Pandemie oder Schlachthof-Skandale: Das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen der Massentierhaltung nimmt zu. Die Verbraucher sind auch zunehmend bereit, ihr Konsumverhalten zu ändern: 58 Prozent der Befragten finden, dass tierische Produkte in Zukunft mehr kosten sollten. Knapp die Hälfte ist der Meinung, dass Kantinen täglich als Standard vegane Gerichte anbieten sollten. Und auch die CO2-Kennzeichnung für Lebensmittel, die vor allem tierische Produkte als klimaschädlich einstufen würde, wollen 46 Prozent der Befragten.

„In einer Demokratie muss die Politik die Menschen als Bürger ernst nehmen und zum Maßstab ihrer Reformen erheben“, betont Matthias Rohra. „Die Regierung hat die verantwortungsvolle Aufgabe, den gesellschaftlichen Wandel mit politischen Veränderungen zu unterstützen.“

Lösungen liegen auf dem Teller

Konkrete Lösungsvorschläge liegen längst auf dem Tisch, oder vielmehr auf dem Teller: Staatliche Subventionen könnten umverteilt werden – weg von der industriellen Tierhaltung, hin etwa zur Erforschung und zum Anbau von alternativen Proteinquellen wie Hülsenfrüchten. Prämien und Umschulungen zur Pflanzenproduktion könnten Landwirten den Ausstieg aus der Tierhaltung erleichtern – dafür stimmte in der Umfrage mehr als die Hälfte der Menschen. Eine höhere Besteuerung tierischer Produkte würde helfen, ihre wahren Kosten abzubilden. Und auch generell könnte die Regierung Anreize für eine pflanzliche Ernährung schaffen, etwa durch eine vegane Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern und Behörden.

 

„Die Ernährung gehört ganz oben auf die Klimaschutz-Agenda unserer Regierung“, sagt Matthias Rohra von ProVeg. „Nur durch eine Abkehr von der Massentierhaltung können wir unsere gerade erst erhöhten Klimaziele erreichen. Denn rund 15 Prozent aller Treibhausgasemissionen weltweit stammen aus der Haltung und Verarbeitung von Tieren.“

 

Die Ergebnisse der Civey-Studie im Auftrag von ProVeg (PDF)

 

(Pressemeldung für ProVeg)

katrin