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Der Grüne Punkt unterm Halbmond

Die Türkei auf dem Weg nach Europa: Mehr als achtzig türkische Unternehmen bringen ihre Waren künftig mit dem Grünen Punkt auf den Markt – genau wie die Firmen in 15 anderen Länder Europas. Schließlich müssen EU-Mitglieder die Europäische Verpackungsrichtlinie umsetzen. Sie verlangt von der Wirtschaft, mindestens die Hälfte ihrer Verpackungsabfälle wieder zu verwerten. Das beliebteste System dafür ist der Grüne Punkt – zusammengefasst unter der Dachorganisation PRO EUROPE. Das System ist langjährig erprobt, nachweislich effizient und nicht teuer. Gut für die in den letzten Jahren arg gebeutelte türkische Wirtschaft. Sie verzeichnet zwar wieder ein solides Wachstum. Aber mehr Konsum heißt auch mehr Abfall. Da kommen die Erfahrungen und technischen Lösungen der europäischen Nachbarn gerade recht.

 

Zwar sammelte die türkische Recycling-Organisation ÇEVKO in den zehn Jahren ihres Bestehens schon 900 000 Tonnen Glas, Kunststoff und Altpapier. Aber noch werden Unmengen von Verpackungsresten weggeworfen, oftmals einfach in die Landschaft. Das soll nun anders werden: In Zusammenarbeit mit über 60 Lokalverwaltungen setzt sich die privatwirtschaftliche Stiftung dafür ein, dass künftig noch mehr Bürger mitmachen beim Recycling. Eine wichtige Rolle dabei: Die Aufklärung an Schulen – fast ein Drittel der Türken ist jünger als 15 Jahre. Und Umweltbewußtsein gehjört in der Türkei noch nicht zum selbstverständlichen Alltag. Da ist Basisarbeit gefragt. Zum Beispiel in der Stadtverwaltung von Alanya, die mit dem Slogan wirbt: „Verpackung ist kein Müll“.

katrin