Drei Fragen an Xavier Rudd, australischer Singer-Songwriter und Tierrechts-Aktivist, der ab September mit seinem neuen Album „Storm Boy“ durch Europa tourt.
- Du bist Musiker und Umweltaktivist. Was kann Musik bewirken?
Musik ist eine sehr starke Medizin – das war sie von Anfang der Menschheitsgeschichte an. Aber um Veränderungen zu bewirken, müssen die Leute offen dafür sein. Manche sind das bis zu ihrem Tod nicht. Doch wir müssen lernen, aus unserem Ego heraus zu treten – also alle Emotionen loslassen, die uns von unserer natürlichen Verbundenheit mit der Erde trennen. Wenn Leute diese Reise antreten, passieren magische Dinge. Musik kann der Soundtrack dazu sein, oder auch ein Katalysator.
- Trotzdem zerstören die Menschen unseren Planeten immer weiter. Was gibt Dir Hoffnung?
Wir können Problemen auf zwei Weisen begegnen: mit Wut oder mit Liebe. Ich versuche, geduldig zu sein und zu zeigen, dass Liebe die stärkere Medizin ist. Viele Menschen setzen sich für positive Veränderungen ein. In meinen Konzerten feiern wir, was wir erreicht haben. Das ist wichtig, denn die Arbeit als Aktivist ist anstrengend und hart. Um da nicht auszubrennen, brauchen wir diese Balance und Gemeinschaft. Wenn wir irgendwann erschöpft aufgeben, ist niemandem gedient.
- Du lebst seit zehn Jahren vegan. Ist das unterwegs schwierig? Du tourst ja ständig durch die Welt.
Wenn das Essen mies ist, was oft der Fall ist, koche ich mir im Hotel selbst was: Ich habe immer einen Gaskocher und eine Bratpfanne im Gepäck. Manchmal gibt es auch Restaurants mit veganen Angeboten, und in den Flieger nehme ich Mandeln und Proteinpulver mit. Das fülle ich im Shaker mit Wasser auf, es sättigt sehr gut. Ich bin da ganz unkompliziert: Essen ist für mich in erster Linie Treibstoff – wenn es gut schmeckt, ist das ein Bonus.
Das Interview erschien zunächst auf vegan-fuer-mich.de.
Foto: Cole Bennetts