Stefanie Mixa arbeitet seit Jahren als freie Journalistin – unter anderem als Online-Redakteurin für die Frauenzeitschrift EMOTION. Darüber hinaus betreibt die Wahl-Hamburgerin ihren eigenen Online-Shop Frau Himmel.

 

Du bekommst täglich Hunderte von Emails von Unternehmen und PR-Agenturen. Was nervt dich bei Pressemeldungen am meisten?

Oh, da gibt es leider einiges. Zum Beispiel, wenn die E-Mail nicht personalisiert ist und nur „Liebe Redakteure“ in der Anrede steht. Es kommt sogar gar nicht so selten vor, dass ich mit einem falschen Namen angeschrieben werde. Und dann gibt es noch die Bleiwüsten, die man anliest und nach dem ersten langen Absatz immer noch nicht versteht, worum es geht – ebenso wie beim Betreff.

 

Welche Themen können bei dir landen?

Solche, die einen neuen Ansatz haben, ein Thema, das man nicht schon zum wiederholten Male liest. Und solche, die einfach gut und mit Leidenschaft verkauft werden. Es gibt da PR-Damen, die eine Marke auch wirklich gerne betreuen – das spürt man einfach.

 

Worauf achtest du speziell bei Online-Beiträgen?

Eigentlich achte ich auf nichts Spezielles. Mir ist es nur wichtig, dass ein Online-Text gut strukturiert ist, ich durch Absätze und Zwischenüberschriften weiß, worum es wann geht, und ich mir aussuchen kann, ob ich alles oder eben nur ein kurzes Stück lese. Und die Überschrift muss das erfüllen, was sie verspricht.

 

Welche Rolle spielt SEO beim Texten?

Beim Online-Texten natürlich eine große Rolle – ganz klar. Aber der Bereich hat sich unglaublich weiterentwickelt. Es geht längst nicht mehr darum, Keyword an Keyword zu reihen, auch wenn das vor allem Print-Redakteure gern immer noch glauben. Einen für die User optimal aufbereiteten Text zu schreiben, mit allem, was dazu gehört – das macht heute gutes SEO aus.

 

Du bist mehrere Tage die Woche vor Ort bei EMOTION. Was genau machst du da?

Wir sind immer auf der Suche nach Themen, die gerade die Gesellschaft bewegen, und versuchen, diese auf Emotion.de stattfinden zu lassen. Neben dem Aufspüren solcher Geschichten führe ich Interviews, redigiere externe Artikel, kümmere mich um die Aktualisierung der Website und bin dadurch auch Schnittstelle zur Technik. Aber auch mit der Vermarktung gibt es Überschneidungen, so dass ich mir Kundenkonzepte ausdenke und gebuchte Aktionen betreue.

 

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Print-Redaktion?

Wir sind seit kurzem in ein gemeinsames Stockwerk gezogen. Dieses räumliche Zusammenwachsen soll dabei helfen, jetzt auch inhaltlich näher zu rücken. Und auch wenn beides unterschiedlich funktioniert, versuchen wir uns gegenseitig zu unterstützen und unsere Arbeit miteinander zu verschränken. Ich denke, der Plan geht auf.

 

Du arbeitest auch im Corporate Publishing, meist im Auftrag von Agenturen. Wie sieht das ideale Briefing für dich aus?

Also, mir hilft eine Kernaussage: Welche Botschaft soll der Text beinhalten, welche Geschichte soll erzählt werden? Wenn es dann noch ein klares Timing gibt, die Tonalität und die Zielgruppe klar sind, ist das schon eine ziemlich gute Basis für meine Arbeit.

 

Welche Tipps hast du für Leute, die lernen wollen, gute Online-Texte zu schreiben?

Ich befürchte, ein paar Tipps reichen nicht unbedingt aus. Ich halte eine fundierte Ausbildung, die bestenfalls einen klaren Online-Schwerpunkt hat oder sogar ausschließlich auf Digitales ausgerichtet ist, für den besten Weg, zu einem guten Online-Texter zu werden.

 

Du betreibst ja auch noch einen eigenen Online-Shop mit selbst gemachten Accessoires. Ist das mehr als ein Hobby?

Mein Shop ist ein toller Ausgleich zu meiner sonstigen Kopfarbeit. Die ist zwar auch kreativ, aber ich schaffe nichts mit den Händen. Das passiert dann aber eben bei Frau Himmel: Aus ein paar Knäuel Wolle einen kuscheligen Schal zu stricken oder einem Stück Stoff eine süße Tasche zu nähen, ist für mich immer noch was ganz Besonderes.

 

Vielen Dank, liebe Steffi, für das Gespräch mit dir!

 

Mehr Infos zu Stefanie Mixas Arbeit als freier Journalistin unter www.stefanie-mixa.de.